Der Name „Kameliendame“ mag für den gebildeten Leser verwirrend erscheinen, angesichts des hier abgebildeten Mischwesens, das so offensichtlich nichts mit einer Kurtisanin oder gar einem japanischen Teestrauchgewächs gemein zu habe scheint. Aber lassen Sie uns kurz die Herkunft des Namens eruieren:

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Schon die Römer glaubten bei der Giraffe ein Mischwesen vor sich zu haben, nämlich: aus einem Kamel und einem Leoparden. Deshalb nannten sie das für sie seltsam erscheinende Tier „camelopardalis“.

 

Und weil alle Wissenschaft sich gerne mit lateinischen Fachbegriffen schmückt, da man mit Latein dem Unwissenden noch wesentlich mehr imponieren kann als ohne, lautet der gegenwärtige wissenschaftliche Fachausdruck für die Giraffe „Giraffa camelopardalis“ und beinhaltet somit bis heute die römische Mischwesen-Spekulation.

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Auch im Deutschen fand sich in den Veröffentlichungen vor Ende des 18. Jahrhunderts noch oft der Ausdruck „Kamelopard“ für die Giraffe. Und so scheint es nicht verwunderlich, dass, als aus den Kolonien Frankreichs die Gerüchte über ein Mischwesen zwischen Frau und Giraffe an das deutsche Ohr drangen, der alte Wortschatz reaktiviert wurde.

 

Sprach man zu Beginn des 19. Jahrhunderts noch korrekt von der „Kamelopard-Dame“, so wurde aus ihr sehr schnell durch Verschleifung die „Kamelopadame“ bzw. „Kamelodame“ und letztlich – nach dem Erscheinen, des auch in deutschen Landen erfolgreichen Dumas Romans – einfach die „Kameliendame“.

 

Die Kameliendame (hier ein Modell im Maßstab 1 : 10) ist eine Hirnwaffenträgerin (Cogita), d.h. ihre Hauptwaffe ist ihre Intelligenz. Sie bekämpft Ihre Gegner:innen über Verleumdungen, quasi per Rufmord. Deshalb wird sie auch zur Unterordnung der „Ruminantia“ (dt. Wiederkäuerin) von Rumor („dumpfes Geräusch“, „Gerede“, „Gerücht“) gezählt, da sie bestimmte Gerüchte so lange immer wieder hervorholt, bis der soziale Tod ihrer Widersacher:innen eintritt.

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Diese Angaben wurden 2001 durch ein interdisziplinäres Team schwedischer Wissenschaftler validiert.

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